Nori's Sicht:
Wir haben mehrmals die Sprache und auch das Alphabet zweimal gewechselt, haben kulinarisch und architektonisch den Osten herannahen spüren, sind aus und dann wieder in und nun wieder aus der EU gereist. Aber etwas ist in zunehmender Quantität konstant vorhanden geblieben, hat uns begleitet, mit gelben Augen beobachtet und sich immer mehr in den Vordergrund geschoben: Strassenkatzen. Sie sind überall, gut genährt und räkeln sich mit seidigem Fell, in allen Grössen und Farben. Sie sind mittlerweile in jedem Blickfeld enthalten, Istanbul wimmelt vor Katzen. Sie gehören hier allen und niemandem, sind wild, werden aber geduldet und gefüttert. Manchmal vom Sofa von Restaurants gescheucht aber niemals gewalttätig. Bei Regen gibt es Plastiksack-geschützte, Frotteetuch-ausgelegte Kartonschachtelschlösser, oder die Katzen werden einfach in das Restaurant, resp. die Hotellobby reingelassen. "Nein es ist nicht unsere Katze, aber wir sind doch Menschen." Da kann man doch kein Tier leiden lassen. Istanbul ist die Stadt der Katzen. (Für die Sammlung von Katzenfotos "hier" klicken, wird laufend ergänzt.)
Sie ist auch die Stadt der Moscheen. Das Zählen von Minaretten gibt man schnell auf und man wird Weltmeister im (Wander)Schuhe schnell an- und ausziehen. Die eleganten Silhouetten der Minarette am Horizont erheben sich neben grossen, kugelförmigen Bauten der Moscheen, wie Riesenschildkröten mit Speeren, sie stehen stolz zwischen modernen Hochhäusern und europäischer Architektur aus dem 19ten Jahrhundert. Manchmal sind sie in das Rot der seldschukischen Ziegelsteinarchitektur gekleidet, manchmal aus weissem Marmor von entlegenen Teilen des ehemaligen osmanischen Reiches gehauen. Die meisten Moscheen stammen von einem Typ namens Mimar Sinan, was übersetzt ganz einfach "Architekt Sinan" heisst. Er hat unter vier verschiedenen Sultanen, unter anderem Süleyman I. (Auch Süleyman le Magnifique genannt) im 15ten Jahrhundert seiner Kreativität freien Lauf lassen können. Die beiden berühmtesten Bauten Istanbuls sind aber nicht von ihm: Hagia Sofia und die Sultan-Ahmed-Moschee, bei uns als die blaue Moschee bekannt. Diese beiden Riesen teilt ein langgezogener Platz (ehemaliges Hippodrom zu römischen Zeiten) und mehr als tausend Jahre. Das ist beeindruckend, Alex und ich drehen uns immer wieder um 180° und können es nicht ganz glauben. Hagia Sofia ist älter und war eigentlich eine Basilika. Sie wurde Anfang des 6ten Jahrhunderts von Kaiser Justinius I. in einem Anflug von Grössenwahn in nur 5 Jahren erbauen lassen. Offenbar hat ihn seine christliche Frau Theodora dazu gedrängt. Zusätzlich wollte er das Volk vergessen machen, dass er kurz zuvor mehrere Tausend "aufständige" Bürger brutalst hatte niedermetzeln lassen. Als die Kathedrale in Rekordzeit fertig war mit bescheidenen 55m Höhe und einer Kuppel mit einer Spannweite von 32m habe er ausgerufen: "Oh Salomon, ich habe dich übertroffen". Soviel zum Grössenwahn. Die Kuppel ist nach wenigen Jahren eingestürzt und musste zusätzlich abgestützt werden. Das gibt dem Gebäude etwas Massives, wie eine Kriegsriesenschildkröte eben. Sie ist trotzdem wunderschön. Und einzigartig, im wahrsten Sinne des Wortes. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 wurde Hagia Sofia nicht zerstört, sondern einfach in eine Moschee umgewandelt. Die weiteren neugebauten Moscheen Istanbuls waren angeblich alle von der Architektur Hagia Sofias inspiriert. Nach dem Niedergang des osmanischen Reiches und der Gründung der türkischen Republik durch Atatürk (auf ihn komme ich später noch ausführlich zu sprechen), wurde Hagia Sofia in ein Museum umgewandelt und dient nicht mehr als Gotteshaus, resp. Haus Allahs. Anders die blaue Moschee, in der immer noch gebetet wird. Sie wurde 1609-1616 von Sultan Ahmed I. erbauen lassen, ebenfalls in Rekordzeit, da er sich im Wettlauf gegen den Bau des Petersdoms im Vatikan befand. Er gewann den Wettlauf und die blaue Moschee stand ganze 10 Jahre vorher da. (Nur zum Vergleich: Der Bau des Doms brauchte 120 Jahre, während die blaue Moschee in nur 7 Jahren fertiggestellt wurde. Erzählungen zufolge war der Sultan so erpicht darauf, den Wettlauf zu gewinnen, dass er selber jeden Freitag - der heilige Tag der Muslime - mitangepackt habe.)
Hagia Sofia - Sainte-SophieDie Blaue Moschee von Hagia Sofia aus - La Mosquée bleue, vue depuis Sainte-SophieWahrzeichen hin oder her - Hagia Sofia und die blaue Moschee sind zwar wunderschön und eindrücklich, dennoch war ich mehr bezaubert von kleineren, von aussen unscheinbaren Moscheen, wie zum Beispiel der Sokullu Mehmet Paşa Moschee. Vielleicht lag es an der Abendstimmung, vielleicht an den vielen jungen Menschen dort und den Basketballkörben im Hof der Moschee, vielleicht lag es an der Lebendigkeit dieses Ortes.
Auch die enorme Moschee des Süleyman I. hat es mir angetan mit ihrer riesigen Terrasse und dem Ausblick auf den Bosporus und das Stadtquartier Beyoğlu. Dieses war früher eine unabhängige europäische Enklave der Genovesen. Später, als dieser Teil zu Istanbul gehörte, siedelten sich die Franzosen dort an. Dies geschah nach dem Abkommen von Süleyman I. (Le Magnifique, ihr erinnert euch) und dem französischen König François I. als das osmanische Reich und Frankreich Handelsbeziehungen aufnahmen. Diese konstante Präsenz einer französischen Vertretung in Istanbul war übrigens die erste Botschaft der Geschichte. Heute sind die Strassen und Häuser immer noch "europäisch", man merkt es an der Architektur und an den vielen Cafés und Nachtclubs. Es ist ein aktives und attraktives Viertel, voller Schulen und Geschäfte und - Botschaften aus aller Welt.
Aussicht auf Beyoğlu - Vue sur BeyoğluBeyoğlu Mein Lieblingsviertel ist jedoch Kadiköy, auf dem asiatischen Kontinent, auf der anderen Seite des Bosporus. Warum genau kann ich gar nicht erklären - es war einfach so bunt und so lebendig und viel "echter" als zum Beispiel Sultanahmed/Eminönü mit all seinen Sehenswürdigkeiten. Dort waren zwar die Moscheen und Bazare, die römischen Ruinen und archäologischen Wunderfunde so zahlreich wie die Böötli auf der Aare im Sommer, die Menschen freundlich und alles laut und quirlig, jedoch schien es mir, dass alle Geschäfte und Restaurants genau gleich ausgesehen haben, genau das Gleiche verkauft haben. Ich hatte das Gefühl, man zeigt mir das Bild der Türkei, das die Touristen sehen wollen - eben einfach das, was sich gut verkauft. Nicht so in Kadiköy, die Menschen leben dort, die Restaurants sind moderner, konzeptreich, und doch findet man auch einen Bazar in engen Gassen, die Türken gehen hier aus, schauen Fussball, trinken Raki (Löwenmilch, wie sie uns stolz erklären), laufen von A nach B, kaufen ein. In Kadiköy hatte ich den Eindruck, einen echten Einblick zu erhalten in die heutige Türkei.
Kadiköy Ja, die heutige Türkei... Kann ich wirklich auf ein Land schliessen, alleine durch diese Wahnsinnsstadt Istanbul? Vielleicht. Wir werden sehen. Was mir auffällt sind die krassen Kontraste. Istanbul ist ein Mosaik aus Gegensätzen, manchmal gross wie ihr Spagat zwischen zwei Kontinenten, manchmal versteckt in den Details. Eine bunte Chimäre, in der alles nahtlos miteinander zu funktionieren scheint. Moscheen und Kirchen, römische und noch ältere Ruinen, der Sultanspalast und ein italienischer Wachturm, elegante Wolkenkratzer, Strassenkinder, die sich am Hafen an brennendem Müll wärmen und brüllend herumspringen, glänzende Off-Roader in Quartiersgassen, moderne Strassenbahnen und Metros, verschleierte Frauen und amerikanische Musikvideos mit viel nackter Haut im Fernseher, Schweizerpreise für Alkohol, Wasserpfeifen in jedem zweiten Restaurant, gratis Vorspeise und gratis Tee nach jedem Essen, Schifftaxis für 10 Rappen, Schiffstouren für Touristen für über 50 Franken, Berge von Süssigkeiten in den Schaufenstern, der Geruch nach Gebratenem und Frittiertem in der Luft.
Golden Horn - La Corne d'OrSchiffstaxi mit Hélène - Sur les vapur avec HélèneTopkapı Palast - Palais TopkapıWahnsinnsstadt übrigens weil sie wahnsinnig schön ist, wahnsinnig chaotisch und wahnsinnig unterschiedlich. Und weil sie mir wahnsinnig gut gefällt. Diese Stadt hat so viele Gesichter wie Katzen. Sie nimmt einen auf in ihren Strudel, macht einen blind und taub vor lauter Eindrücken. Wenn man in den Innenhof einer Moschee tritt, der einzige Ort der Ruhe scheint es, wird einem erst einmal schwindlig. Istanbul ist ein Fest der Farben, überall Teppiche, Süssigkeiten, Moscheen, Kopftücher, es riecht nach gebratenem Fleisch und Fisch, überall gibt es frischen Orangen- und Granatapfelsaft, Maiskolben und Marronis. Wir laufen viel, essen gut und trinken literweise Tee, scheint es. Wir diskutieren auch viel über die Gegensätze, die wir sehen, über die omnipräsenten Moscheen in allen Grössen und Farben, über die vielen Kopftuchträgerinnen. Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie in den 80er Jahren in Istanbul kaum verschleierte Frauen gesehen habe. Es ist unter anderem verbunden mit der aktuellen Politik der Türkei und der erneuten Vermischung von Religion und Staat, dass wieder mehr Frauen den Hijab annehmen. Alex ist etwas schockiert ab der totalen Verhüllung mancher Frauen. Ein laizistischer Staat, eine so moderne Stadt und immer mehr Extreme. Ich finde, man(n) sollte einfach endlich aufhören Frauen vorzuschreiben, wie sie sich anzuziehen haben. In beide Richtungen. Wer Kopftuch tragen will soll das dürfen, wo immer sie will, und wer keins tragen möchte, soll nicht müssen, ohne dass dies Zweifel auf ihre Integrität oder Religiosität wirft. Ich lese viel über den Hijab, der ja so viel mehr bedeutet als nur Kopftuch... Das Argument, dass Frauen den Hijab wählen, um für ihre Persönlichkeit und nicht ihre Schönheit geschätzt zu werden, straft das viele Make-Up und die stylischen Kleider Lüge. Das Argument, dass sie sich sicherer fühlen vor den Blicken und Händen der Männer kann ich nachvollziehen. Und doch denke ich, dass die Männer (ich entschuldige mich für Verallgemeinerungen, ich spreche natürlich nicht von allen) umerzogen werden müssten, um unsere Gesellschaft und die Gefahren für eine Frau zu ändern, nicht die Frauen müssen sich verschleiern, das ist falsch herum. Und doch, das Kopftuch, welches ich anlege wenn ich Moscheen betrete (und dabei eher wie ein Beduine aussehe laut Alex) empfinde ich nicht als störend, es hat etwas Schützendes, Tröstliches fast, und es ist egal wie die Haare aussehen. Ausserdem bin ich nicht religiös und kann mit Logik religiöse Bräuche nicht erklären, geschweige denn wirklich verstehen, weshalb sollte ich diesbezüglich also über richtig oder falsch werten? Die "Kopftuchfrage" an sich ist sowieso mehr Instrumentalisierung der westlichen Medien als tatsächliche Frauenunterdrückung meiner Meinung nach. Diese ist doch ein viel grundsätzlicheres Problem, auch bei uns. Frauen können mit oder ohne Kopftuch gleichberechtigt und respektiert werden oder eben nicht, und da ist ja der eigentliche Punkt anzusetzen. Auch im Westen.
Maria Himmelfahrt (mit Kopftuch!) und weitere Mosaiken in der Chora - Dormition de la Vierge et autres mosaïques à Saint-Sauveur-i...Ein kleiner historischer Abschnitt zum Schluss. Der ist aber wirklich wichtig und wirklich spannend. Es geht nämlich um die Geburt der Türkei und einen Mann der dabei erheblich die Finger im Spiel hatte und noch heute für seine Rolle in der Geschichte verehrt, beinahe vergöttert wird. Er ist überall, ziert mindestens eine Wand pro Hotel oder Restaurant, ist oft in schwarzweiss auf die türkische Fahne gedruckt, ziert die Sperrbildschirme einer Mehrzahl der Handys. Ob verschleiert oder im Minijupe, ob mit weissem Vollbart oder Milchjungengesicht, ob in der Moschee oder beim Bier trinken, die Menschen haben ein gemeinsames Idol: Ich spreche von Mustafa Kemal, alias Atatürk. Wer ist der Mann, mit den stahlblauen Augen, dem markanten aber irgendwie väterlichen Gesicht? Zuerst war er General und Held von Gallipoli im ersten Weltkrieg. Die Schlacht um Gallipoli hat die Osmanen eine Viertelmillion Soldaten gekostet. Atatürk hatte seine Männer dazu aufgerufen, in den Kampf zu gehen, für ihr Land zu sterben, obwohl sie keine Munition mehr hatten, ein grausiges Gemetzel. Aber sie haben gewonnen (BBC hat dazu eine gute Doku). Und das ist meiner Meinung nach der Grund, warum Atatürk so viel Erfolg hatte trotz der hohen Verluste: Er konnte die Menschen inspirieren, motivieren und mobilisieren. Das hat er dann auch gemacht, nach dem ersten Weltkrieg, als der Vertrag von Sèvres die fast vollständige Zerlegung und Aufteilung des osmanischen Reiches an die Engländer, Russen und Franzosen vorsah. Atatürk deklamierte das als Verrat der osmanischen Regierung an ihr Reich und rief eine neue Regierung aus. Danach folgte eine Art Bürgerkrieg, mit verschiedenen Schauplätzen als Unabhängigkeitskriege zusammengefasst. Er war nicht aufzuhalten und forcierte neue Verhandlungen, welche im Vertrag von Lausanne (!) festgehalten sind. So ist die heutige Türkei mit den heutigen Landesgrenzen entstanden, grösser als im Vertrag von Sèvres vorgesehen, und doch ein Bruchteil des früheren osmanischen Reichs. Die frei gewordenen Gebiete erkämpften sich entweder die Unabhängigkeit, wie zum Beispiel die Balkanstaaten mit einem anschliessenden grausamen Krieg untereinander, oder sie wurden an Frankreich, England und Russland aufgeteilt. Diese unrechtmässige Einmischung des Westens hat zu vielen kriegerischen Auseinandersetzungen geführt und erklärt teilweise heutige Konflikte zum Beispiel im Irak, Syrien und Yemen. Aber die Ausführungen dazu würden nun zu ausführlich und zu deprimierend werden. Vielleicht erzähle ich euch später mehr davon, oder ihr schaut euch die Arte-dokumentaion über das Ende des osmanischen Reichs an, die gibt einen guten Einblick. Atatürk jedenfalls war ein progressiver Mann, er wollte einen modernen Staat gründen und hat zum ersten Mal seit den Osmanen Religion und Staat getrennt und eine laizistische Republik Türkei ausgerufen (und das Wahlrecht für Frauen eingeführt, über ein halbes Jahrhundert vor der Schweiz!). Er hat eine neue Identität geschaffen. Diese ist bei all den unterschiedlichen Völkern, welche das osmanische Reich und die heutige Türkei bewohnen wahrscheinlich auch unabdingbar. Nationalismus als Fundament eines Landes, als Grund des Zusammenschlusses verschiedener Völker. Alle, die nicht in diese Identität "Türke" gepasst haben, resp. passen wollten, waren nicht mehr willkommen. So wurden zum Beispiel über eine Million Griechen, welche seit Tausenden von Jahren auf heute türkischem Territorium gelebt hatten, zwangsumgesiedelt und nach Griechenland geschickt. Als Antwort darauf wurde umgekehrt eine halbe Million Türken aus dem Balkan in die Türkei verbannt. All das um diese "türkische Identität" zu schaffen und das Land zusammenzukitten. Der türkische Nationalismus steckt im Vergleich zu unserem also sozusagen noch in den Kinderschuhen mit seinen hundert Jährchen. Aber trotz Grausamkeiten, alles, was die heutige Türkei ist, ist sie nur dank Atatürk (Übersetzt: Türkenvater). Noch heute halten an seinem Todestag, dem 10. November, zu seiner Todeszeit alle Menschen, alle Autos, vielleicht sogar alle Tiere an, und es wird eine Schweigeminute abgehalten. Dass Atatürk mit 57 Jahren an einer Leberzirrhose (bedingt durch seinen Alkoholkonsum) gestorben ist, trübt sein Idolbild keineswegs, auch strenggläubige Muslime verehren ihn hemmungslos. Er ist der unangefochtene Nationalheld. Und heute Symbol des Widerstands gegen die aktuelle Regierung, Emblem der Opposition. Aber dazu später mehr.
"Denkmal der Republik" mit Atatürk am Taksim-Platz - "Monument de la République" avec Atatürk la sur place Taksim Vu par Alexandre:
La ville s'étend jusqu'à l'horizon. Ici, le soleil se lève derrière l'Asie et se couche sur l'Europe. De part et d'autre du Bosphore, les continents semblent se défier, à l'image de ce pays tiraillé depuis longtemps entre Orient et Occident. Il y a au moins deux fois plus d'habitants dans cette ville qu'en Suisse. Les vapur - ferries publics - croisent sans cesse sur le Bosphore et sur la Corne d'Or. Taxistes et automobilistes ont développé un langage par coups de klaxon dont nous sommes loin de saisir toutes les subtilités. Les vendeurs de rue nous proposent leurs T-Shirts "Istanbul - They call it chaos, we call it home". Pas facile, les premiers jours, d'appréhender ce chaos labyrinthique qui semble infini.
Le soleil se lève sur le Bosphore - Sonnenaufgang am BosporusNotre auberge est située dans le "Vieux Stamboul", car nous voulions être proche des grandes mosquées, des bazars, des palais... Nous marchons beaucoup, et quand nous nous perdons, nous nous arrêtons boire un thé - je croyais que les Turcs boivent du café, mais c'est du thé qu'ils boivent à longueur de journée (j'y reviendrai). J'ai toujours eu tendance à avoir trop le nez dans les guides touristiques, mais à Istanbul, le mieux c'est de se perdre un peu. On observe les gens et leur va-et-vient incessant, les marchands de maïs grillé et de marrons, les chats qui narguent les chiens, les garçons de café qui distribuent du thé aux ouvriers... Il paraît que la mosaïque ethnique n'est plus ce qu'elle fut sous l'Empire ottoman, mais nous sommes frappés par la diversité des visages: le teint est parfois très clair, mais d'autres fois basané; les yeux le plus souvent sombres comme la nuit, mais pas si rarement les voilà clairs, voire bleu ciel comme ceux du héros national Atatürk, le Turc-Père, dont le portrait surgit à chaque coin de rue. Les traits parfois très "asiatiques", que l'on jurerait débarqués des steppes mongoles nous surprennent. Il y a un siècle, la naissance de la République de Turquie sur les cendres de l'Empire ottoman s'est accompagnée d'effrayants échanges de population et a sans doute mené à une homogénéisation de la population. Mais cela ne suffit pas à effacer des siècles d'histoire, de mélanges et d'échanges, et certainement encore moins à Istanbul, ville-patchwork, carrefour civilisationnel depuis toujours.
Sainte-Sophie - Hagia Sofia La Mosquée bleue, vue de l'intérieur et du Bosphore face à Sainte-Sophie - Die Blaue Moschee, von Innen und vom Bosporus ausNous passons plus de dix jours à Istanbul. Après quelques jours, ma soeur Hélène nous rejoint. La découverte d'une ville comme Istanbul passe, bien sûr, par de nombreux monuments et musées dont je vous épargne une description détaillée qui serait vaine et ennuyeuse. Hiver oblige, la plupart des sites sont partiellement en rénovation; l'avantage, c'est que les conseils du Routard pour éviter les queues s'avèrent être inutiles: il n'y en a pas. Nous restons béats sous les coupoles de Sainte-Sophie (vieille de bien plus de mille ans et qui nargua Rome et ses papes des siècles durant avant que Constantinople ne devienne la ville des califes), où Jésus et Marie côtoient les noms d'Allah en calligraphie arabe ; nous visitons un tas de mosquées, les plus belles étant celles construites par Sinan, l'architecte de Soliman le Magnifique et ses successeurs (Norina a vite appris à couvrir ses cheveux, ce qui lui donne plutôt un style de "bédouine" du désert, assez loin du hijab stylé des jeunes Turques); nous payons trop cher un morceau de loukoum dans le bazar égyptien et nous nous perdons dans le labyrinthe du Grand bazar; nous restons scotchés sous les mosaïques byzantines de l'église-musée Saint-Sauveur-in-Chora (la scène apocryphe de Joseph reprochant sa grossesse à Marie m'amuse beaucoup); nous imaginons la vie des sultans ottomans au Palais Topkapı (l'omniprésence des bains et sanitaires prouve que cela devait sentir meilleur qu'à Versailles); nous nous sentons ignorants au Musée d'histoire des sciences et techniques en Islam (et je dois penser fort à mes parents ingénieurs-géomètres et à la collection d'instruments de mesure de mon père); nous déambulons tous les jours dans les quartiers hors du centre touristique d'Eminönü et Sultanahmet, qui sont plus vivants et plus vrais: à Beyoğlu, de la Tour de Galata jusqu'à la Place à Taksim et ses innombrables kebabs, à Beşiktaş, et à Kadiköy, notre préféré, du côté asiatique; nous nous risquons dans les quartiers conservateurs de Fatih et d'Eyüp, au fond de la Corne d'Or, où les touristes ne sont, paraît-il, pas toujours bien vus; nous observons les pêcheurs sur le pont de Galata, qui semblent être là à toute heure et par tous les temps; nous prenons les vapur sur la Corne d'Or et sur le Bosphore; nous regardons les matchs de la Süper Lig turque et goûtons au raki, offert par les supporters de Fenerbahçe... J'ai finalement quand même fait une liste, difficile de s'arrêter, elle pourrait être longue encore. À chaque visite, à chaque nouveau quartier, à chaque carrefour, nous sommes devant les méandres - tantôt tragiques, tantôt ironiques - de l'Histoire, face à notre ignorance et notre méconnaissance, nageants -ou plutôt pataugeants- dans notre soif d'apprendre, confronter, découvrir, essayer...
Kadiköy Premiers pas en Asie pour Hélène et Alexandre - Erste Schritte in Asien für Hélène und AlexandreMigros et marché aux poissons - Migros und Fischmarkt Dans le train qui nous emmenait à Istanbul, je me suis posé cette question: que m'évoque le mot "Turquie" alors que je n'y ai jamais mis les pieds? Le kebab et le café, Istanbul, les sultans, les tapis et... le foot. Mon adolescence footballistique a été marquée par ce match de barrage entre la Suisse et la Turquie en 2005, surtout par cette image des Suisses qui s'enfuient littéralement du terrain en courant au coup de sifflet final... Notre premier souper à Istanbul, nous le prenons dans une lokanta un peu cachée. C'est samedi soir, et personne ne prête attention à l'entrée de deux touristes perdus: les quatre télévisions montrent le match de la Süper Lig turque entre Fenerbahçe et Trabzon. À côté de nous, un fervent supporter de Fenerbahçe et ses amis se partagent quelques mezze et ont surtout bien entamé un litre de raki. Nous, nous optons pour une Efes, bière turque que nous connaissons pour l'avoir bue en Suisse , au bord de l'Aar d'ailleurs, achetée au kiosque (Oh! un mot turc!), au kiosque turc donc. Le prix nous surprend (environ 4.50 CHF), pas bien loin d'un prix suisse, et surtout plus cher que nos plats principaux... Le fan du Fenerbahçe parle bien allemand: "Le raki, c'est du lait de lionne, dit-on par chez nous", lance-t-il en nous tendant deux verres. Je n'ai jamais aimé les boissons anisées, mais peut-on refuser du lait de lionne? Bon, je n'en commanderais pas pour moi, mais c'est meilleur que le pastis... Au fil de nos semaines en Turquie, nous constaterons que l'alcool est largement taxé et presque devenu un produit de luxe, effet de quelque réforme rigoriste des dernières années... Cela n'empêche pas nos voisins de bar de noyer leur frustration dans la deuxième moitié de leur bouteille de raki: Fenerbahçe a perdu, et le pire, c'est que c'est mérité. Cette année de toutes façons, c'est à n'y rien comprendre, paraît-il. Sivasspor, club de Sivas, ville anatolienne moyenne, caracole en tête et pourrait remporter le championnat, au nez et à la barbe des équipes stambouliotes et de Trabzon. Nous, nous ne mettrons pas les pieds dans un stade en Turquie - je continue à penser que cela serait risquer sa vie (mais je pensais la même chose des stades brésiliens, et le derby Flamengo - Botafogo que j'ai vu à Rio en 2017 fut chaud mais sans danger...). Dans les rues d'Istanbul, mais aussi plus tard d'Antalya et d'Erzurum, nous voyons beaucoup de supporters, de Galatasaray, de Fenerbahçe, Beşiktaş, Antalyaspor, chanter, crier, mais jamais se comporter aussi mal que les fans zurichois ou bâlois dans les rues de Berne (et vice-versa)... Alors oui, les Turcs brûlent pour le foot - "préjugé" confirmé; le fait que les supporters turcs soient des fous dangereux (où qu'ils le soient plus qu'ailleurs), par contre, reste encore à prouver. Pour cela, il faudra, un jour, se risquer dans un des ces chaudrons que sont les stades turcs!
Eyüp (à gauche / links) et Fatih (à droite / rechts) À Istanbul, nous sommes évidemment plus des touristes que des étrangers. Cela ne nous empêche pas d'être par moments un peu paumés, notamment à cause de cette langue à laquelle on ne comprend pas un traitre mot, sauf peut-être ceux qui ont été empruntés au français et dont la transcription strictement phonétique nous fait souvent sourire: musée devient müze, toilette devient tuvalet, coiffeur devient kuaför, guichet devient gişe, couchette devient kuşet, et puis taksi, polis, turizm... Cette langue, je cherche à la comprendre, au moins un peu, car notre voyage va nous mener vers d'autres régions turcophones, en Asie centrale, dans le Caucase, en Chine même peut-être... Avant de préparer ce voyage, j'ignorais d'ailleurs que cette langue (ou ses cousines) est parlée dans tant de pays - en Azerbaïdjan, Kazakhstan, Kirghizistan, Ouzbékistan, Turkménistan, mais aussi dans certaines régions en Russie, en Ukraine, en Iran, en Chine -, par tant de peuples, et surtout j'ignorais tout ou presque de l'histoire des peuples turcs et de leur(s) influence(s), tant leurs noms respectifs - Huns, Ouïgours, Seljoukides, Mamelouks d'Egypte, Grands Moghols d'Inde, Ottomans - ne laissent pas deviner aux profanes comme moi qu'ils partagent des origines communes et parfois la même langue... Et comme la langue précède l'esprit, nous chercherons à, au moins, nous déniaiser un peu, pour comprendre ces pays du mieux que l'on pourra... Le livre de Jean-Paul Roux "Histoire des Turcs - Deux mille ans du Pacifique à la Méditerranée", que je "feuillette" sur ma liseuse, nous vient en aide. Sans lien avec les langues indo-européennes, le turc est une langue "agglutinante" donc basée sur une accumulation de suffixes qui expriment les relations grammaticales: maison se dit ev, les maisons evler, mes maisons evlerim, dans mes maisons evlerimde, etc. - cela explique les mots souvent longs comme le bras. La syntaxe, elle, est plus ou moins inversée par rapport au français: la partie gouvernante suit la partie gouvernée; en gros, pour demander "où sont mes maisons?" (Evlerim nerede?), il faut constuire " 'maison_plusieurs_à moi' 'où_vers' ?"... À cela s'ajoutent des règles de concordance harmonique... Je suis fasciné, mais l'idée d'apprendre quelques bribes pour nous débrouiller les prochaines semaines nous semble vaine lorsque nous remarquons que nous arrivons à peine à nous rappeler de "merci", "bonjour" ou "au revoir"... Nous nous contenterons d'essayer de prononcer les choses justes, défi plus ou moins réalisable du fait que les Turcs ont abandonné les caractères arabes lors des premières années de la République durant les années 1920 sous l'impulsion d'Atatürk pour adopter l'alphabet latin amélioré des quelques ornements (cédilles, accent-vague sur le g "doux" (ğ), et nombreuses voyelles, avec tréma sur le u et le o, mais aussi le i sans point (ı), qui se prononce "eu")... Selon Jean-Paul Roux, la structure linguistique particulière du turc permettrait de définir certaines constances du caractère turc: sa méthode intellectuelle qui va à l'essentiel en partant du détail, sa logique, son goût de la synthèse, de la rigueur, de l'ordre, des règles précises et fixes, de l'harmonie et de l'équilibre - un ensemble qui aurait de quoi me plaire. Nous, nous avons devant nous quelques semaines pour nous faire notre idée à nous du "caractère turc", pour autant que pareille chose existe...
L'histoire d'Istanbul, tout comme l'histoire de ce qui est aujourd'hui la Turquie, déborde d'anecdotes surprenantes, de curieux rebondissements, de traités et pactes contre-nature, d'influences bigarrées. La Byzance grecque, puis Constantinople, la romaine et rivale de Rome comme capitale de la Chrétienté pendant un millénaire, puis ville des califes et des sultans sous les Ottomans... Perses, Gênois, Vénitiens, Russes, Arméniens, Français, Britanniques, Prusses - le puzzle de peuples et d'empires qui façonna Istanbul et la Turquie moderne laisse pantois. Nous nous plongeons dans un fatras de pages Wikipédia et continuons nos documentaire sur ARTE, la suite de "La Fin des Ottomans" et "Turquie, nation impossible". Il serait vain de tenter un résumé, mais un point mérite que l'on s'y arrête, tant il nous a étonné, intéressé, interpellé, et sans lequel il est vain d'essayer de comprendre la Turquie d'aujourd'hui. Lors de nos vadrouilles stambouliotes, c'est l'omniprésence d'un culte qui nous frappe. Certes l'islam est partout: dans le chant du muezzin ou de l'imam, à toute heure du jour ou de la nuit et pour lequel on coupe le son de la musique dans les bars (mais on éteint pas la télévision donc les clips continuent de montrer nombre de tentatrices se tremousser sans hijab), dans les minarets qui semblent plus nombreux encore que les flèches d'églises à Rome (mais c'est facile puisqu'on en compte deux à six par mosquée), dans le voile qui couvre tant de visages, dans le prix de la bière et du raki... Mais c'est un autre culte, inconnu, qui nous frappe: celui de la personnalité de Mustafa Kemal, dit Atatürk, le "Turc-Père". Ses yeux bleus et son visage charismatique sont à chaque coin de rue, dans chaque café, chaque échoppe, chaque taxi, sur chaque billet de banque, sur les fonds d'écran d'iPhone des jeunes turcs, sur les portes-clefs et sur les services à thé... C'est le héros de la bataille des Dardanelles à Gallipoli - équivalent de la bataille de Verdun pour les Turcs -, c'est le brave qui ne put accepter le traité de Sèvres en 1920 dans lequel les vautours de vainqueurs de la Grande Guerre désossent l'Empire ottoman, laissant la Turquie perdue au milieu de la Grèce, d'une grande Arménie et d'un nouveau-né nommé Kurdistan ... Le sultan ottoman, défait, n'est plus qu'une marionnette sans pouvoir et signe ce traité; mais un homme ne reconnaît plus son autorité et s'apprête à écrire l'histoire de la Turquie: c'est Mustafa Kemal. Il se lance dans une épopée guerrière puis politique qui mènera à des guerres d'indépendance sanglantes - contre les Arméniens, les Italiens, les Grecs - et finalement à un nouveau traité, trois ans plus tard à Lausanne: alors que le monde pensait les Turcs "morts" à la fin de Grande guerre, Kemal fonde la République de Turquie. L'Arménie est, elle, réduite à peau de chagrin, le Kurdistan est mort-né, les Grecs passent du rêve de leur "Grande Idée" au cauchemar de la "Grande catastrophe". Mais le nouvel Etat ne prend pas son nom géographique logique, qui aurait été "République d'Anatolie" ou "République d'Asie mineure". Non, de l' Empire ottoman aux prétentions internationales avec sa fascinante mosaïque de peuples, Kemal crée un Etat-nation qui sera fondé sur l'élément turc - un pays qui se veut turc, qui se sent turc, qui est dirigé par des Turcs. Si je comprends bien, le nationalisme est ici nécessaire et fondateur. Il justifiera des solutions radicales comme l'effroyable échange de populations entre Grecs d'Asie mineure et Turcs des Balkans, et facilitera sans doute l'amnésie nationale sur la "question arménienne" et autres massacres des Grecs pontiques et des Assyriens... Si Mustafa Kemal est un héros, c'est surtout parce que la fondation de cet Etat s'accompagne d'une révolution sociale et culturelle, définie par les Six Flèches de sa doctrine politique: républicanisme, populisme, laïcité, réformisme, nationalisme, étatisme. Une combinaison de valeurs politiques difficile à saisir de nos jours, une association de nationalisme assumé et de progressisme, sans véritable équivalent dans nos démocraties contemporaines. Sous l'impulsion de celui qui deviendra Atatürk, le "Turc-Père", on ne renonce pas à l'islam, mais cela devient une affaire privée plutôt que sociale et politique. Les femmes gagnent le droit de voter (avant la France, et bien sûr bien avant la Suisse). L'alphabet arabe est abandonné au profit de l'alphabet latin. La charia est remplacée par un Code civil (suisse), un Code commercial (allemand) et un Code pénal (italien), ce qui implique la fin de la polygamie, des harems, de la répudiation des femmes... L'interprétation du républicanisme de Kemal est par contre très personnelle: sa présidence autoritaire dans un système à un parti unique durera jusqu'à sa mort. Aujourd'hui, le principal parti de l'opposition à Erdoğan est dit "kemaliste": c'est le Parti républicain du peuple, fondé par Atatürk il y a bientôt cent ans. Que penserait-il, lui, du néo-ottomanisme d'Erdoğan, et de son islamo-nationalisme? Je ne saurais vous le dire, car ce personnage reste mystérieux, voire insaisissable à mes yeux. Ce que je peux vous dire, c'est qu'un culte de la personnalité comme je n'en ai vu nulle part ailleurs lui est voué en Turquie, et qu'à côté de chacun de ses portraits flotte fièrement un drapeau turc.
Sous les yeux d'Atatürk et des drapeaux turcs À Belgrade, un Serbe de notre auberge m'avait montré comment préparer le café "à la turque", protocole quasi-religieux, où l'on attend cette bulle qui doit se former peu après avoir ajouté le café à l'eau frémissante, et juste avant que cette bulle se forme, juste au moment où on la devine, c'est là qu'il faut retirer le café du feu, puis le servir et récuperer encore cette mousse huileuse qui contient les meilleurs arômes pour la placer délicatement sur le café. Le café est prêt, mais il faut encore patienter, un peu mais pas trop, que la force de gravité accomplisse son oeuvre sans que la thermodynamique n'ait pu terminer la sienne: le marc se dépose au fond de la tasse, mais le café doit rester chaud. Le café "à la turque" est puissant, et tolère d'autres arômes et épices que l'espresso italien, mais n'accepte en aucun cas du lait... Bref, je m'attendais, en arrivant en Turquie, à faire de ce café un accompagnateur fidèle. Je me trompais: les Turcs boivent du thé. Passionnément, à la folie. Chaque changement d'activité semble justifier une tasse de thé. Ils en boivent en moyenne plus de dix tasses par jour (cela en fait les plus gros buveurs de thé au monde). Du café, ils en boivent aussi, mais comme un petit luxe, comme un caprice de temps à autre. Ce sont bien les Turcs, d'ailleurs, il y a quelques siècles, qui ont favorisé la mode du café (et d'autres turqueries!) à Paris, eux qui en buvaient depuis longtemps, ramené de Mokka au Yémen, qui fit longtemps partie de l'Empire ottoman. Boisson d'intellectuels jouant aux échecs, de savants, de sultans! Mais l'Empire ottoman s'écroula, le café du Yémen devint un luxe importé, inaccessible.... C'est pourquoi Atatürk, qui est décidément partout, décida de mettre les Turcs au thé, que l'on commença à cultiver sur les rives de la Mer noire. Un siècle plus tard, les Turcs sont devenus fous de thé. Une obsession, un automatisme. Boisson de l'amitié, boisson du travailleur sur les chantiers, boisson de l'étudiant dans les bibliothèques. Le çay se boit à toute heure, sans raison. Préparé dans une bouilloire double; l'une en haut pour le thé noir, en vrac et très fort, et l'autre pour l'eau chaude. Chacun dilue donc son thé comme il l'aime, dans un petit verre et avec du sucre, du sucre à s'en trouer les dents... "Iki çay, lütfen" - "Deux thés, s'il-vous plaît" restera la phrase que nous avons le plus souvent prononcée. Le voilà, notre accompagnateur fidèle. Il le restera d'ailleurs, peut-être longtemps durant ce voyage, jusqu'en Chine et au Japon - où n'est-ce là qu'une autre idée reçue?
Pêcheurs (et touristes) sur le Pont de Galata Mis à part le thé, nous avons, dans les rues des Balkans et d'Istanbul, trouvé de fidèles compagnons. Et en arrivant à Istanbul, il semble que nous soyons arrivés dans leur royaume: ici, les chats sont rois. Des vrais pachas (oh, encore un mot turc!), installés sur les coussins de chaque café, nourris discrètement par leurs sujets humains à chaque table de restaurant, carressés, câlinés, massés à chaque coin de rue. Tels des dieux, ils sont partout chez eux, n'appartiennent à personne et sont vénérés de tous. Ils n'ont qu'à faire quelques pas pour trouver un bol de lait, toutes les portes leur sont ouvertes. Même leurs compères canins les laissent tranquille, préférant se prélasser au soleil ou errer dans les rues. Les chiens semblent l'avoir compris: c'est dans leur intérêt de s'entendre cordialement avec les petits seigneurs félins des rues stambouliotes. À peine montent-ils la voix contre ceux-ci que leur fidèles serviteurs humains interviennent, toujours pour protéger leur idoles félidés. Longtemps puissent-ils régner sur le labyrinthe d'Istanbul, leur domaine, malicieusement conquis par la ruse, la grâce et l'espièglerie.
Il est des villes qui marquent le voyageur, Paris, Rome, Rio (jusque-là je peux confirmer), mais aussi New York, Tokyo, Le Cap (paraît-il, donc je rêve d'y aller)... Istanbul appartient à ce cercle fermé, cercle des villes dont on a inévitablement une image préconçue, un imaginaire fabulé, cités qui peuvent décevoir mais ne manquent jamais de fasciner. Les cavernes d'Ali Baba du Grand bazar sont remplies de camelote "made in China", le Vieux Stamboul comme tant de villes touristiques sent le faux et le surfait à chaque coin de rue, les métiers à tisser des marchands de tapis s'arrêtent à peine les touristes sortis de leur magasin... Et pourtant, nous pourrions rester longtemps encore, à passer d'un continent à l'autre comme bon nous semble, à observer, à se perdre, découvrir, dénicher, dégoter... Mais la Turquie attend, de ses milles visages nous n'en n'avons vu qu'une vitrine, de son histoire fourmillante nous n'avons lu qu'un chapitre... Des Hittites aux réfugiés syriens, d'Alexandre le Grand à Atatürk et Erdoğan, de la Mer Egée au Caucase, du Bosphore aux plateaux anatoliens... J'ai hâte, j'ai faim, de paysages inattendus, de plats aux noms et arômes inconnus, de me sentir ignorant et petit, et de rencontres et de partage... Notre phrase d'accroche est prête: Iki çay, lütfen.